Neckarschleusen und Handwerk – Schlüsselthemen für wirtschaftliche Zukunft des Landes

Der Grüne Fraktionsvorsitzende Andreas Schwarz und MdL Gudula Achterberg besuchten den Heilbronner Hafen und das Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer

Der Besuch des Grünen Fraktionschefs im baden-württembergischen Landtag, Andreas Schwarz, fällt in eine Zeit, in der sich die Reihen schließen beim Thema Schleusenausbau. Auf Einladung der Heilbronner Abgeordneten Gudula Achterberg war Schwarz nach Heilbronn gekommen und positionierte sich bei der Hafenrundfahrt mit Erstem Bürgermeister Martin Diepgen sowie den Geschäftsführern von Liegenschaftsamt, Jan Fries, Heilbronner Versorgungs GmbH (HVG), Frank Schupp, der Stadtwerke (SWH), Erik Mai, und weiteren Funktionsträgern eindeutig: „Wir brauchen den Ausbau der Neckarschleusen von Mannheim über Heilbronn bis Plochingen dringend. Wir werden da nicht locker lassen: Der Bund muss hier seine vertragliche Verpflichtung einhalten“. Eine starke Wirtschaftsregion wie Baden-Württemberg sei auf funktionierende Transportwege angewiesen. Unter anderem nahm Schwarz Bezug auf den Strategiedialog Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen, der zeitgleich mit seinem Heilbronn-Besuch an den Start ging. Ein Schwerpunkt beim Thema Bauen liege auf der verstärkten Nutzung von Recyclingbaustoffen und damit der Kreislaufwirtschaft. „Hier schließt sich der Kreis: Wir brauchen Transportwege.“

Als Praktiker und Sprecher der Betreibergesellschaft, die das Kombi Terminal Heilbronn seit 2018 „zum Leben erweckt“ hat, bestätigte Harald Zeller, Geschäftsführer der Spedition Wüst: „Ohne Logistik ist alles nichts“. Der Warenumschlag in Heilbronn würde sich verdreifachen, wenn mit dem Schleusenausbau auch die größeren Schiffe im trimodalen Verehr bedient werden könnten. Fluss, Schiene und Straße sowie die gesamte umgebende Infrastruktur sind in Heilbronn vorhanden, samt der nötigen Planungen für den Ausbau des Containerterminals, erklärte Bürgermeister Diepgen: “unsere Hausaufgaben sind erledigt“. Aus wissenschaftlicher Sicht bewertete Professor Jens Hujer vom Logwert-Institut der Hochschule Heilbronn die Situation. Bei Hafenbahn und Terminal sieht er Wachstumspotenzial und gab mit Blick auf das Kohlekraftwerk zu bedenken: „Die Energiewirtschaft ist volatil wie nie, es wird Veränderungen geben in der Region. Da müssen wir flexibler werden, auch in Bezug auf den Betrieb größerer Schiffe.“

Um einen weiteren wichtigen Wirtschaftszweig, das Handwerk, ging es beim Besuch des Bildungs- und Technologiezentrums der Handwerkskammer Heilbronn-Franken (BTZ). Johannes Richter als Leiter der Bildungsstätte in Heilbronn gab einen profunden Einblick in die Situation der Handwerks-Ausbildung in den Werkstätten vor Ort und in die Erweiterungspläne des Bildungszentrums im eben begonnenen und unter anderem vom Land geförderten Neubau einer Multifunktionswerkstatt. Um die Herausforderungen der Ausbildung in Handwerksberufen ging es in der Diskussion, in der sich Schwarz und Achterberg vor allem um die Nachwuchssituation im Handwerk und die Rekrutierung von Lehrkräften für das BTZ interessierten. Für Auszubildende und Lehrkräfte gleichermaßen spüren die BTZ-Verantwortlichen gerade in der Region Heilbronn Konkurrenzdruck der großen Unternehmen. Dabei lohne es sich, näher hinzuschauen. „Wir haben tolle Karrieremöglichkeiten für Frauen und Männer“, betonte Kerstin Lüchtenborg, Leiterin der Abteilung Berufsbildung bei der Handwerkskammer Heilbronn-Franken: „Um den Herausforderungen des Klimawandels konstruktiv begegnen zu können, muss gebaut, installiert und instandgehalten werden – das geht nicht ohne das Handwerk.“ Mit großem Engagement organisiert das BTZ vor Ort Berufsorientierungstage, an denen Schülerinnen und Schüler sich zwei Wochen lang mit eigenen Projekten ausprobieren dürfen und das auch Eltern einbezieht. Beeindruckt vom Einsatz im BTZ nahm der Fraktionsvorsitzende mit: „Wir brauchen weitere Verdienst- und Weiterbildungsmöglichkeiten für das Handwerk und werden in unserem Bündnis Fachkräftesicherung unsere Eindrücke aus Heilbronn einbringen“.

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